Entwicklung des Betriebes

Balkeninschrift

Der Hof befindet sich seit Generationen im Besitz unserer Familie.

Da in früheren Zeiten ein großer Teil der landwirtschaftlichen Flächen Rauischholzhausens Eigentum der Ritter von Rau waren, konnten nur wenige eher kleine Bauernhöfe daneben existieren. Heute gehören die "herrschaftlichen" Flächen zum Versuchsgut der Universität Gießen, und auch unser Hof ist noch ein vergleichsweise kleiner Betrieb. In den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, als eine große Rationalisierungs- und Spezialisierungswelle durch die Landwirtschaft ging, blieb unser Hof ein Gemischtbetrieb, der zwar enorm arbeitsintensiv aber gegenüber den wechselnden Marktschwankungen weniger anfällig war.

 So haben wir den Betrieb 1984 von der vorherigen Generation übernommen und bisher im Vollerwerb erhalten können. 1987 haben wir uns dem BIOLAND-Verband angeschlossen. Zu dieser Zeit gab es noch keine staatliche Unterstützung für die Umstellung, und auch Vermarktungsstrukturen für Bio-Produkte waren nur ansatzweise vorhanden. Die größte Herausforderung bestand damals darin zu schauen, für welche Erzeugnisse man einen Absatz schaffen kann und diese in eine sinnvolle betriebliche Kreislaufwirtschaft einzuordnen.

In unserem Fall bot es sich an, das Getreide zu Brot zu verarbeiten. Eigenes Brot für den Bedarf der Familie zu backen war bei uns schon lange Tradition, so dass wir sogar über einen eigenen Holzbackofen verfügten. Brot einschiessen Eine gesonderte Verarbeitung von Biomilch gelang ab dem Jahr 1992 zunächst in einer kleinen Molkerei in Rauischholzhausen. Seit 1997 liefern wir die Milch unserer Kühe an die Upländer Molkerei in Usseln. Eine wesentliche Veränderung ergab sich für unseren Betrieb, als wir im Jahr 2000 den Brot- und Käseverkaufsstand auf dem Markt in der Frankfurter Straße in Marburg als Nachfolger der Erzeugergemeinschaft Grünzeug übernahmen. Seither gehört ein Käsehandel und ein deutlich erweitertes Sortiment an Backwaren zu unserem Programm. 2015 entstand in einem leerstehenden Teil der Nebengebäude ein neuer, größerer Hofladen. Mit dem zusätzlichen Platz können wir den Kunden nicht nur ein erweitertes Sortiment bieten sondern auch die Möglichkeit gemütlich eine Tasse Kaffee und ein meist noch ofenwarmes Stück Kuchen zu genießen. Im ersten Stock entstand ein wunderschöner Tagungsraum, den wir gerne für Veranstaltungen, Feiern usw. vermieten. 

Mit momentan 3 fest Angestellten und 10 Teilzeitmitarbeitern liefern wir den Beweis, dass auch kleine Betriebe heutzutage noch eine Überlebenschance haben und dass der biologische Landbau neben vielen positiven Wirkungen auf Natur und Umwelt auch Arbeitsplätze schafft.